»Elena Ferrantes geniale Stadt« – Neapel-Reisebericht in der NZZ
Für die Neue Zürcher Zeitung ist Birgit Schmid nach Neapel gereist und hat vor Ort nach Spuren von Elena Ferrante und ihrer Tetralogie über Lila und Lenù gesucht.
»Wenn man Neapel besucht, braucht man also keinen Reiseführer, sondern kann Ferrantes Bücher nehmen, um die Stadt mit den Augen einer Einheimischen zu entdecken.«
Der Weg führt sie an den Mittagstisch der 83-jährigen Concetta Sellitti, die die Schilderungen des Rione Luzzatti in Meine geniale Freundin aus eigener Erfahrung bestätigt. Sie heiratete den Besitzer einer Salumeria, wie sie in den Romanen von Ferrante beschrieben wird, und wohnte in direkter Nachbarschaft zu einer kleinen Schusterei wie die der Cerullos. Concetta Sellitti spricht wie Lila im Dialekt, wenn sie von ihrer Jugend im Rione erzählt. Nur die Gewalt, die in der Neapolitanischen Saga geschildert wird, ist ihr fremd.
Nach dem Besuch der Gemeindebibliothek, die für Lenù zum Fluchtpunkt ihrer Kindheit wird, durchschreitet Birgit Schmid den Tunnel, der den Rione von den wohlhabenden Vierteln und der Altstadt im Westen von Neapel trennt. Die Stadt habe sich »in den letzten fünfzehn Jahren stark verändert«, berichtet Reiseführerin Simona Mandato, die Schmid begleitet. Das öffentliche Verkehrsnetz wurde ausgebaut, das Müllproblem vergangener Jahrzehnte sei zwar nicht gelöst, bestimmt aber nicht mehr das Stadtbild. Über die Mafia, die in der Neapolitanischen Saga allgegenwärtig erscheint, wird in Neapel aber noch immer nicht offen gesprochen.
Die stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Fotografien, die den lesenswerten und ausführlichen Reisebericht von Birgit Schmid bebildern, stammen von Ottavio Sellitti, über dessen Ausstellung und persönlichen Bezug an dieser Stelle bereits berichtet wurde.
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Sollten Sie selbst eine Neapel-Reise planen, empfehlen wir Ihnen diesen Reiseführer, in dem auch ein Ferrante-Spaziergang enthalten ist.