»Eine kongeniale Verfilmung«: Erste Kritiken zu Meine geniale Freundin als Serie
Seit dem 2. Mai ist die Serienadaption von Meine geniale Freundin auch in Deutschland zu sehen. Im Feuilleton wurde die Verfilmung bereits besprochen.
Für die Journalistin Fiona Ehlers sind die beiden Jungschauspielerinnen Elisa del Genio als Lenù und Ludovica Nasti als Lila »zwei Glücksgriffe«. In ihrer Besprechung im SPIEGEL lobt sie vor allem die junge Lila, die »dieses Trotzige, Unbezähmbare einer sehr jungen Sophia Loren« verkörpere. Insgesamt seien die ersten Folgen ein »verdammt mutiger Auftakt von Meine geniale Freundin, der Temperaturen vorgibt, Figuren und Erzählstränge einführt und süchtig macht nach mehr.«
Auf ZEIT ONLINE empfiehlt Carolin Ströbele Meine geniale Freundin als eine der besten TV-Serien im Mai:
»Der Schmerz, der besonders der aufmüpfigen Lila von halbwüchsigen Jungs, der Lehrerin, aber vor allem vom eigenen Vater zugeführt wird, führt eindringlich vor Augen, dass die Einhaltung von Kinder- und Frauenrechten in Europa noch eine recht junge Entwicklung ist.«
Christiane Lutz von der Süddeutschen Zeitung sieht in der Adaption von Meine geniale Freundin eine »kongeniale Verfilmung«, die vor allem durch ihre Authentizität besteche:
»Welch unglaubliche Anstrengung es Frauen gekostet hat, sich aus den Zwängen jener Viertel zu befreien, ja überhaupt auf die Idee zu kommen, das zu können, fängt die Serie glaubhaft ein. Elena und Lila konkurrieren um die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben und müssen ihre Kräfte doch bündeln, um das zu erreichen. Ihnen dabei zuzuschauen ist genauso spannend wie darüber zu lesen.«
Und auch
Man kann den beiden Mädchen Lila und Elena stundenlang dabei zusehen, wie sie die brutale und was Rollenbilder für Frauen angeht, schon 1950 überholte Welt der rivalisierenden neapolitanischen Clanstrukturen für sich begreifen. Werde- und Emanzipationsgang weiblicher Figuren« fokussiere.