Im Interview gab Emiliano Ponzi ausführlich Auskunft über das Gestaltungskonzept der deutschsprachigen Ausgaben. »Bei meinem ersten Entwurf für die Ferrante-Cover verfolgte ich zwei Ansätze, die sich jeweils an der zeitlichen Konstruktion der Romane orientierten«, sagte er. »Es sollten die zwei Freundinnen – immer in einer Rückenansicht – zu verschiedenen Zeitpunkten in ihrem Leben dargestellt werden. Das Cover des ersten Bandes sollte also zwei Mädchen zeigen, der zweite Band zwei Teenager, der dritte Teil zwei Frauen und der letzte Band zwei ältere Damen. Hinsichtlich der Farbgebung inspirierte mich Claude Monets Bilderserie der Kathedrale von Rouen, in welcher der Künstler die Fassade zu verschiedenen Tageszeiten und damit in verschiedenen farblichen Nuancen malte: Die Figuren auf dem Cover des ersten Bandes stehen im Lichte des Sonnenaufgangs, der zweite Band zeigt eine Frau in der Mittagszeit, beim Cover des dritten Bandes setzt der Sonnenuntergang ein und auf dem Cover des letzten Bandes ist die Abenddämmerung fast schon vorbei.«
Cover der deutschsprachigen Übersetzung
Zu der Gestaltung der Cover der Originalausgaben und ihrem Einfluss für das Design der deutschsprachigen Übersetzung sagte er weiter: »Die italienischen Cover haben gut funktioniert, würde ich sagen. Sie haben meine Covergestaltung jedoch insofern nicht beeinflusst, als ich etwas anderes machen wollte – die Cover sind ja auch für ein ganz anderes Land bestimmt. Ich glaube, dass die einzige Übereinstimmung zwischen den Covern in der Rückenansicht der Figuren besteht. Dazu habe ich mich entschieden, weil es meines Erachtens die richtige Darstellungsform für die Geschichte einer Freundschaft ist.«